Vital KW 24/25
Unser Tipp
Hier die Fortsetzung des Berichtes über die vergessene Burg beim Kleehof.
Zu welchem Zweck wurde diese Anlage gebaut und von wem? Diente sie dem sicheren Schutze der Wegeverzweigung am heutigen Kleehof, der als uralter Klosterhof auf das untergegangene Gladebach zurückgeführt werden kann? Dort verzweigte sich die Straße, die den Windungen der Eis folgte und dem Stumpfwald entgegenführte, der schon früh (765) unter dem Namen „stamp“ erstmals urkundlich erwähnt wird. Von hier führte nach Osten ein alter Weg durch das Bockbachtal in tiefen Hohlwegen über den Lauberhof zur Neuleininger Hochstraße. Das eigentliche Eistal durchzog ein alter Verkehrsweg, der durch das Höllental die Passhöhe auf dem Schorlenberg erreichte und sich bis zur Frankensteige fortsetzte. Die jetzige Stumpfwaldstraße wurde erst 1842 fertiggestellt. Die Verbindung in das alte Reichsland bei Kaiserslautern führte durch das westlich abzweigende Appental und das Hemsbachertal über den Pass beim Zimmerkopf und stieß unweit das Stempelborns auf die heutige Stumpfwaldstraße.
War der Schutz dieser Wegeverbindungen die Aufgabe der Befestigung und deren Besatzung, waren die Kelten die Baumeister? Oder wurde sie von den Römers errichtet, die in Eisenberg eine größere Niederlassung hatten? Fand man doch in der Nähe des Schlossberges anfangs des vorigen Jahrhunderts eine Statue des römischen Waldgottes Silvanus aufgestellt von einem Römer mit Namen Lucius, Sohn des Cimon, um ein Gelübde zu erfüllen. Gehörte dieser Lucius zur Besatzung der Burg? Oder war die Befestigung als Vorwerk zur ehemaligen Burg Stauf gedacht, oder sollte wie früher von alten Leuten erzählt wurde, ursprünglich dort die Burg Stauf erbaut werden? Fragen über Fragen, die noch der Klärung bedürfen.
Sie läuten nicht mehr!!!
Warum diese Burg gebaut wurde liegt im Dunkel, ebenso wie der Verbleib der Glocken des Klosters Ramsen, die wahrscheinlich in den Kriegswirren des Pfälzischen Bauernkriegs, in dem das Kloster geplündert wurde, verloren gegangen sind,
Wie so viele Klöster, Burgen und Herrensitze, wurde auch das Kloster Ramsen ein Opfer von Kriegswirren und wüstem Treiben. Die Mönche, die das Kloster in seinen letzten Jahren verwalteten und betreuten, konnten gerade noch die Glocken in dunkler Nach vom Turm der Klosterkirche bringen und in einer der vielen Klosterwiesen vergraben. Schon oft suchte man nach ihnen, doch niemand hat sie bis heute finden können, da der genaue Platz niemand mehr bekannt ist.
Quelle: „Meine Heimat“ von Georg Spieß