Vital KW 20/25 Wir haben den Monat Mai, der auch gerne Wonnemonat genannt wird. Aber woher kommt dieser Begriff?
Wir haben den Monat Mai, der auch gerne Wonnemonat genannt wird. Aber woher kommt dieser Begriff?
Den Namen Mai soll der Monat nach der römischen Göttin Maia erhalten haben. Dieser wurde nach alten Quellen am ersten Tag des Monats ein Opfer gebracht. Andere Quellen leiten den Namen von Iuppiter Maius ab, dem römischen Gott Jupiter, der Wachstum bringen soll.
Den Zusatz Wonnemonat soll ihm Karl dem Großen gegeben haben. Wobei sich Wonne nicht von dem Gefühl der Freude und des Glücks ableitet. Der Name geht auf das althochdeutsche Wort „wunnimanod“ zurück und wird mit Weidemonat übersetzt. In diesem Monat wurde nach den langen Wintern das Vieh zum ersten Mal wieder auf die Weide gelassen.
Schon früh wurde das Wort in Richtung des heutigen „Wonnemonats“ umgedeutet. Den Bogen vom Weidemonat zum Wonnemonat schlagen die sogenannten Frühlingsgefühle, die aufkommen, wenn das intensiver werdende Sonnenlicht auf unsere Haut trifft und das Glückshormon Endorphonin ausgeschüttet wird.
Viele Lieder und Gedichte beschreiben den Monat Mai, eins der bekanntesten möchten wir Ihnen hier näherbringen.
Der Mai ist gekommen,
Die Bäume schlagen aus,
Da bleibe, wer Lust hat,
Mit Sorgen zu Haus!
Wie die Wolken wandern
Am himmlischen Zelt,
So steht auch mir der Sinn
In die weite, weite Welt.
Herr Vater, Frau Mutter,
Daß Gott euch behüt!
Wer weiß, wo in der Ferne
Mein Glück mir noch blüht;
Es gibt so manche Straße,
Da nimmer ich marschiert,
Es gibt so manchen Wein,
Den ich nimmer noch probiert.
Frisch auf drum, frisch auf drum
Im hellen Sonnenstrahl!
Wohl über die Berge,
Wohl durch das tiefe Tal!
Die Quellen erklingen,
Die Bäume rauschen all;
Mein Herz ist wie ’ne Lerche
Und stimmet ein mit Schall.
Und abends im Städtlein,
Da kehr ich durstig ein:
„Herr Wirt, Herr Wirt,
Eine Kanne blanken Wein!
Ergreife die Fiedel,
Du lustger Spielmann du,
Von meinem Schatz das Liedel,
Das singe ich dazu!“
Und find ich keine Herberg‘,
So lieg ich zur Nacht
Wohl unter blauem Himmel,
Die Sterne halten Wacht;
Im Winde die Linde,
Die rauscht mich ein gemach,
Es küsset in der Frühe
Das Morgenrot mich wach.
O Wandern, o Wandern,
Du freie Burschenlust!
Da wehet Gottes Odem
So frisch in die Brust;
Da singet und jauchzet
Das Herz zum Himmelszelt:
Wie bist du doch so schön,
O du weite, weite Welt!
Text: Emmanuel Geibel, 1841