Vital KW 10/25

Aschermittwoch

Die ausgelassene Zeit von Fastnacht, Karneval oder wie immer die närrischen Tage genannt werden, ist vorbei. „Am Aschermittwoch ist alles vorbei…“ heißt es in einem bekannten Lied, aber welche Bedeutung hat der Aschermittwoch überhaupt?

Der Aschermittwoch ist der Anfang der Passionszeit, die 46 Tage dauert und mit dem Karsamstag endet. Auf welches Datum der Aschermittwoch fällt hängt vom Osterdatum ab. Dieses Datum wird durch den ersten Frühlingsvollmond festgelegt, so fällt der Aschermittwoch frühestens auf den 4. Februar und spätestens auf den 10. März.

Allgemein wird der Aschermittwoch auch als Beginn der Fastenzeit bezeichnet. Diese hat in der evangelischen und katholischen Kirche unterschiedliche Bedeutung. In der katholischen Kirche eröffnet er die 40 tägige Fastenzeit, wobei die Sonntage bis Ostern nicht als Fastentage zählen. Die evangelische Kirche veranstaltet seit mehr als 30 Jahren die Aktion „7 Wochen ohne“. Hier sollen Alltagsroutinen unterbrochen werden um neue Freiräume zu gewinnen.

Der Aschermittwoch gilt bereits seit dem 6. Jahrhundert als Beginn der Fastenzeit. Bereits ab dem 11. Jahrhundert, als die Kirchbuße abgeschafft wurde, ging die Tradition der Aschenbestreuung auf die ganze Gemeinde über. Beim Besuch des Gottesdienstes wird den Gläubigen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet.

Das Kreuz an sich wurde durch die Kreuzigung Jesu zum christlichen Symbol schlechthin. Asche gilt seit alter Zeit als Zeichen für Vergänglichkeit. Mit dem Zeichnen des Aschenkreuzes auf die Stirn wird an die Notwendigkeit der Buße erinnert.

Es gibt viele Bräuche zum Aschermittwoch, der wohl gebräuchlichste ist das traditionelle Heringsessen. In der Fastenzeit durfte kein Fleisch gegessen werden, aber Fisch war erlaubt. So ist das traditionelle Heringsessen seit Jahrhunderten Brauch. Ein jüngerer Brauch ist der „Aschermittwoch der Künstler“, der erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris stattfand und sich im Laufe der Jahre auf viele Städte ausgebreitet hat.

In manchen Gegenden heißt der Aschermittwoch „Pfeffertag“. Hier wurden Langschläfer mit grünen Ruten aus dem Schlaf „gepfeffert“, andernorts besuchten Kinder ihre Paten und bekamen nach ein paar Schlägen mit der „grünen Rute“ Brezeln geschenkt. In Norddeutschland wurde dieser Brauch „Fuen“ genannt, hier wurden dafür Wacholder- und Fichtenzweige genommen. Auch im allgemeinen Sprachgebrauch hat der Aschermittwoch einen festen Platz, so kennen wir die Redensarten „Asche auf mein Haupt“ oder „in Sack und Asche“ gehen.