Aktiv & Vital KW 12/24
Osterbräuche in Deutschland und der Welt
Deutschland
Eine besondere Bedeutung haben auch die Palmzweige, die am Palmsonntag geweiht werden. Diese Zweige galten noch bis 1900 als wirksames Mittel, um Häuser vor Feuer und Blitz zu schützen. Dafür wurden sie nach der Prozession zu Hause hinter das Kruzifix oder unter das Dach des Hauses gelegt oder bei schweren Unwettern im Herdfeuer verbrannt. Ebenso symbolisieren sie das Erwachen des Frühlings und das Wachstum der Natur. Die geweihten Palmwedel sind auch ein Zeichen des Lebens und des Sieges.
Die evangelische Kirche kennt solche Einzugsfeiern nicht, doch der Palmsonntag ist als Konfirmationstag beliebt. In einigen Regionen ziehen die Mädchen und Jungen mit grünen Zweigen in die Kirche ein.
Luxemburg
In Luxemburg ziehen Kinder am Karfreitag mit bunt geschmückten Schlehendornsträuchern durch die Straßen. Diese Sträucher erinnern an die Palmzweige, die beim Einzug Jesu in Jerusalem auf die Straßen gestreut wurden. Traditionell werden diese Dornenzweige abends verbrannt.
Frankreich
Die Osterbräuche in Frankreich sind sehr ähnlich wie in Deutschland. Aber es gibt eine große Ausnahme, denn die Ostereier werden nicht vom Osterhasen gebracht. Die Eier kommen vom Osterhuhn und den Kirchenglocken. Die Kinder bekommen dazu eine Geschichte erzählt. Am Gründonnerstag reisen die Glocken nach Rom und sammeln unterwegs die ganze Trauer über die Kreuzigung Christi ein. Der Papst segnet die Glocken und mit diesem Segen bringen die Glocken dann Süßigkeiten zurück und verlieren sie auf dem Rückflug, damit die Kinder sie suchen können.
Griechenland
Das griechisch-orthodoxe Osterfest wird nach unserem Osterfest gefeiert. Es findet am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang statt. Von Samstag auf Sonntag wird die Auferstehungsfeier in feierlichen Messen in und um den Kirchen gefeiert. Ostern ist das Fest der Feste in Griechenland und heißt „Páscha“. Es gibt keinen Osterhasen in Griechenland, dafür wird an Karsamstag das Osterbrot gebacken und mit rot gefärbten Eiern verziert. Der Ostersonntag ist ein riesiges Fest, bei dem sich die ganze Familie zum Essen trifft.
Australien
In Australien gibt es keinen Osterhasen, da die eingeschleppten Kaninchen so eine große Plage geworden sind, weil sie keine natürlichen Feinde haben. So hat der Hase keine Chance, weil er ähnlich ist. Die Ostereier versteckt in Australien deshalb der Osterbilby. Der Osterbilby ist ein Kaninchennasenbeutler, ein kleines Beuteltier, das es nur in Australien gibt.
Ein anderer Brauch in Australien ist das Osterwasser. Man glaubt, dass das Wasser, das man an Ostern aus einer Quelle oder einem Bach schöpft, besondere Kräfte hat. Junge Paare füllen sich Osterwasser ab, um sich bei ihrem Hochzeitstag vor der Kirche damit zu besprühen. Dieser Brauch soll der Ehe viel Glück bringen.