Aktiv & Vital KW 7/23 – Altweiberfastnacht

Altweiberfastnacht

Es ist so weit, am Donnerstag ist Altweiberfastnacht. Es gibt viele Namen für die Weiberfastnacht. Hier haben wir eine kleine Auswahl: Altweiberfasnacht, Wiiberfasnet, Schmutziger Donnerstag, Schmotziger Donnerstag, Fettiger Donnerstag, Wieverfasteloovend.

Die Tradition der Altweiberfastnacht geht bis ins Mittelalter zurück, einer Zeit, in der die Männer noch die Geschlechtsvormundschaft über ihre Frauen ausübten. An Weiberfastnacht übernahmen die Frauen das Zepter der Macht. Überliefert ist ebenso, dass die Bewohnerinnen von Nonnenklöstern an diesem Tag eine Auszeit aus ihrem klösterlichen Leben nahmen. Am Tag wurde „getanzt und gesprungen“ und nachts, wenn die Äbtissin schlief, wurde Karten gespielt.

In Köln war der Vorläufer der Weiberfastnacht, auf Kölsch Wieverfasteloovend, das Mötzenbestot, dabei rissen sich die Marktfrauen und Arbeiterinnen ihre Haube, die Mötz, vom Kopf und warfen sie durch die Gegend. Somit waren sie nicht mehr „unter der Haube“ und konnten ausgelassen feiern.

Es gibt Belege, dass der heutige Aschermittwoch der Tag war, an dem die Frauen ursprünglich Fastnacht gefeiert haben. Mit der Verschiebung der Fastnacht etablierte sich der Tag der Weiberfastnacht auf den Donnerstag vor Aschermittwoch. Allerdings wird im alemannischen Bereich die Weiberfastnacht an unterschiedlichen Terminen gefeiert.

Im Rheinland sind an Altweiberfastnacht die Möhnen unterwegs. Mit Möhne werden ältliche Frauen bezeichnet. Traditionell verkleiden sich die Frauen an der Weiberfastnacht als alte hässliche Frauen oder als Hexen, wie in unserem Raum.

Traditionell wird den Männern die Krawatte, das Symbol für männliche Macht, abgeschnitten. Dieser Brauch geht auf das Jahr 1824 zurück und gilt als Geburtsstunde der Weiberfastnacht im Rheinland. Damals stürmte in Bonn-Beuel eine Gruppe Frauen das Rathaus und übernahm zeitweise die Regie über das Rathaus. Verfestigt hat sich das Krawattenabschneiden aber erst Mitte des 20. Jahrhunderts. Allgemein werden an diesem Tag die Rathäuser gestürmt und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister müssen symbolisch den Rathausschlüssel abgeben.

Im alemannischen Gebiet ist es Brauch, dass früh morgens Musikkapellen und Fanfarenzüge die Leute wecken und Gestalten in weißen Nachthemden umherziehen.

Der Begriff „Schmutziger/Schmotziger/Fettiger Donnerstag“ hat nichts mit Schmutz zu tun. Er geht darauf zurück, dass an diesem Tag, dem letzten Donnerstag vor der Fastenzeit, noch einmal geschlachtet wurde. „Schmotz“ bedeutet im schwäbisch-alemannischen Sprachgebrauch „Fett“. An diesem Tag wurden nach der Schlachtung fettgebackene Fastnachtsküchlein oder Fastnachtskrapfen gebacken.

 

Dies ist ein kleiner Auszug aus den unterschiedlichen Traditionen der Weiberfastnacht.